Martin Köllen 

 

geb. am 7. September 1833 in Ließem, heute Ortsteil von Wachtberg (Eifel)

gest. am 28. März 1918 in Köln

war von 1891 bis 1918 Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Marien in Köln- Kalk und wurde 1905 zum Dechanten des Dekanats Mülheim ernannt, das 16 Pfarreien umfasste.

 

Neben einem großen sozialen Engagement ordnete er die Kirchenverhältnisse im Umkreis der damals selbstständigen Industriestadt Kalk. Er veranlasste den Bau von vier Kirchen, eines Klosters sowie eines Waisenhauses – an deren Baukosten er sich teilweise selbst beteiligte. Heute erinnern eine Straße sowie eine Förderschule in Köln- Kalk an Martin Köllen.

 

Leben

 

Nach Besuch eines Gymnasiums in Bonn und Absolvent des Priesterseminars in Köln, wurde Köllen am 01. September 1858 von Weihbischof Baudri in der Minoritenkirche zum Priester geweiht.

Er fand seine erste Anstellung noch im gleichen Jahr als Vikar in Münstereifel und wurde gleichzeitig zum Direktor des von Salvatorschwestern geleiteten geistlichen Unterrichts- und Erziehungsinstitut. Während seiner dortigen Amtszeit unterstützte er den Wiederaufbau der Kapelle auf dem Michelsberg sowie den Neubau einer Kapelle in Eicherscheid in dem er nach Anfrage bei den örtlichen Bauunternehmern zahlreiche Baumaterialspenden erhielt. Von 1861 bis 1873 war er Kaplan in der damals selbstständigen Stadt Deutz. Aufgrund seines Organisationstalentes gelang es ihm dort ein katholisches Vereinshaus sowie ein Waisenhaus mit integrierter Bewahrschule zu errichten. 1866 unterstützte er zudem noch die neu gegründete Pfarre Poll beim Bau der Pfarrkirche St. Joseph. Seinen persönlichen Beziehungen zu Frau Mechtildis war es zu verdanken, dass diese der katholischen Gemeinde im Jahre 1881 ein Grundstück überschrieb, um dort die Pfarrkirche Neu St. Heribert zu errichten. Im Dezember 1873 wurde Köllen Pfarrer in Hochneukirch bei Mönchengladbach. In dem damals aufblühenden Fabrikort richtete er kurz nach seiner Versetzung einen Verein ins Leben, der die Aufgabe hatte, die in den Fabriken arbeitenden Mädchen vor den ihnen drohenden Gefahren zu schützen, sie in den häuslichen Arbeiten zu unterrichten und zu praktischen Hausfrauen zu erziehen. Er richtete für die jugendlichen Arbeiter eine freiwillige Fortbildungs- und Zeichenschule ein. Bedingt durch sein für einen Priester sehr weltliches Wirken wurde er von der Bevölkerung auch „der soziale Pastor“ genannt.

Am 14. Mai 1891 wurde er in die Industriestadt Kalk bei Köln versetzt, die aufgrund der Landflucht mit vielen sozialen Problemen zu kämpfen hatte.

Während seiner Amtszeit initiierte er abermals die vorher schon in Neukirch eingerichteten Vereine, er sorgte für die Einrichtung von Kinderhorten und des Waisenhauses Maria Hilf.

Durch aktives Sammeln von Spendengeldern konnte er 23.000 Mark (ca. 40% der geplanten Baukosten) für die in den Jahren 1895/96 durchgeführte notwendige Erweiterung des St. Joseph-Hospitals bereitstellen. Obwohl Köllen schon seit Amtsantritt jeweils fünf Sonntagsmessen durchführte, reichte die Kalker Pfarrkirche St. Marien für die 14.000 Gläubige umfassende Kalker Gemeinde nicht aus.

In den wachsenden Kirchengemeinden in und um den Industriestandort Kalk ermöglichte er durch Spendenaktionen und Eigeninitiative den Bau von neuen Gotteshäusern. Bei den Kirchen außerhalb des Kalker Stadtgebietes beteiligte er sich selbst finanziell, unter der Voraussetzung, dass diese nach den Namenspatronen seiner Eltern und ihm geweiht würden.

So wurde die 1905 erbaute Notkirche St. Martin in Vingst nach seinem Namenspatrone dem heiligen Martin von Tours, die 1908 -1910 erbaute Kirche St. Elisabeth in Höhenberg nach der Namenspatronin seiner Mutter Elisabeth von Thüringen und die Notkirche St. Antonius in Gremberg im Jahre 1910 nach dem Namenspatron seines Vaters dem heiligen Antonius von Padua benannt.

Im Jahre 1905 wurde er zum Dechant der damals 16 Pfarreien umfassenden Dekanate Mülheim ernannt.

Man sieht:

Der „soziale Pastor“ Martin Köllen hat sich schon lange vor der Etablierung von Förderschulen für genau die Menschen eingesetzt, die auch heute noch der besonderen Förderung in besonderen Schulen bedürfen.

 

Wer könnte ein besserer Namensgeber für unsere Schule sein?

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